Bilder: Starlinger Group;

Kreislaufwirtschaft in der Schweizer Verpackungsindustrie

PET-Folien erstmals

im eigenen Werk produziert

Kreislaufwirtschaft in der Schweizer Verpackungsindustrie

PET-Folien erstmals

im eigenen Werk produziert

Bilder: Starlinger Group;

­Mit einer neuen Extrusionsanlage in Hochdorf ­investiert die Bachmann Group 5,5 Millionen Franken in die Eigenproduktion von PET-Folien. Ziel ist, einen geschlossenen Kreislauf für Kunststoff­verpackungen zu etablieren und damit die Vorgaben der europäischen Verpackungs­verordnung schon heute zu erfüllen.

Seit April 2025 läuft in Hochdorf eine neue PET-Extru­sions­anlage, mit der die bei ihre Wertschöpfungskette erweitert. Das Unternehmen produziert nun die benötigten Folien für seine Verpackungen selbst und setzt dabei auf den Einsatz von Recyclingmaterial. Aus gebrauchten Getränkeflaschen und Le­bensmittelverpackungen entstehen Folien, die ­wieder für den direkten Lebensmittelkontakt zugelassen sind. Die Investition von 5,5 Millionen Franken markiert einen wichtigen Schritt hin zu mehr Materialunab­hängig­keit und zu einer funktionierenden Kreislauf­wirtschaft.

Vom Abfall zum Rohstoff

Herzstück der Anlage ist ein mehrstufiger Reinigungs- und Verarbeitungsprozess. In einem ersten Schritt wird Mahlgut aus Post-Consumer-PET auf über 120 Grad erhitzt, um die Material­qualität zu verbessern. Anschliessend sorgt ein Dekontamina­tionsverfahren für die hygienische Aufbereitung. Unter kontrollierten ­Bedingungen von Hitze, Vakuum und Zeit werden Rückstände entfernt, sodass das Material den ­strengen Anforderungen der Behörden in der Schweiz, der EU und den USA entspricht. Erst dann wird es aufge­schmolzen und zu Folien in unterschiedlichen Dicken und Transpa­renzen verarbeitet. So kann PET aus dem Konsumentenrecycling ohne Qualitätsverlust wieder in die Produktion zurückgeführt werden.

Kapazität und Kreislaufsystem

Die neue Linie erreicht eine Durchsatzleistung von bis zu 1200 Kilogramm pro Stunde und eine Jahreskapazität von rund 7000 Tonnen Folie. Neben dem Einsatz von Rezyklat werden auch die im Thermoformprozess anfallenden Stanzgitter – etwa 30 Prozent des Materials – direkt vor Ort erneut verwertet. Damit entsteht ein geschlossener Materialkreislauf, der sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bringt. Mit der Anlage erfüllt Bachmann die Anforderungen der geplanten EU-Verpackungsverordnung (PPWR) be­reits fünf Jahre vor Inkrafttreten. Gleichzeitig soll das hauseigene Projekt PAC2PAC den Aufbau einer schweiz­weiten Kreislauflösung für Kunst­stoffverpackungen unterstützen. Als Gründungsmitglied der Organisation RecyPac will das Unternehmen dazu beitragen, dass ­gebrauchte PET-Verpackungen künftig flächendeckend gesammelt und wieder in den Produktionskreislauf inte­griert werden können.