Liebe Leserin, lieber Leser,

An der Fachpack in Nürnberg zeigt sich, wie vielfältig und dynamisch die Ver­packungswelt ist. Über 1400 Aussteller präsentieren ihre Neuheiten, darunter zahlreiche ­Schweizer Unternehmen. Auffällig ist, wie stark das Thema Kreislauf­fähigkeit die Messe prägt – von kartonbasierten Alternativen über recycling­fähige ­Monomaterialien bis hin zu innovativen Maschinen­lösungen. Die Zukunft der Verpackung entscheidet sich daran, wie gut sie in geschlossenen Stoffkreis­läufen funktioniert. Auch die Gewinner der Swiss Packaging Awards unterstreichen diese Entwick­lung. Besonders in der Kategorie Nachhaltigkeit zeigt sich, dass sich technische Präzision und Ressourcenschonung verbinden lassen. Ob Doppelkammer-Becher, MAP-Schalen aus Monomaterial oder Sterilverpackungen – sie alle beweisen, wie ökologische Verantwortung und Funktionalität Hand in Hand gehen. Die Kreislaufwirtschaft ist dabei mehr als eine Pflicht im Lichte neuer Vorschrif­t­en wie der PPWR. Sie ist eine strategische Chance. Wer Materialien redu­ziert, optimiert oder durch kluges Design eliminiert, stärkt nicht nur die Umweltbilanz, sondern auch die Wett­bewerbsfähigkeit. Vor diesem Hintergrund lohnt ein Blick in die Schweiz: Lidl setzt mit dem Label «Qualité Suisse» ein Zeichen für heimische Produkte – allerdings ohne die Ver­packung einzubeziehen. Das zeigt, wie anspruchs­voll es ist, Swissness ent­lang der gesamten Wert­schöp­fungskette umzusetzen. Die Branche ist in Bewegung. Grosse Messen, nationale Auszeichnungen und die Diskussion um Swissness oder Kreislauffähigkeit machen deutlich: Ver­packun­gen sind längst keine Nebensache mehr, sondern eine Schlüsselfrage für Nachhaltigkeit, Handel und Industrie – in der Schweiz und weit darüber hinaus.

Herzlich, Michel Bossart